ZAMG News
Internationales Lawinensymposium in Graz
Am 18. November 2023 findet in Graz das Internationale Lawinensymposium statt, veranstaltet von den Naturfreunden Österreich und der GeoSphere Austria. Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten und hat zum Ziel, das Risikobewusstsein im winterlichen Gebirge zu schärfen und Unfälle zu vermeiden. Programm und Anmeldung ->hier .
Das internationale Lawinensymposium in Graz findet heuer zum fünften Mal statt. 45 Expertinnen und Experten berichten in Vorträgen und Workshops über Neuigkeiten in der Schnee- und Lawinenkunde, über aktuelle Ergebnisse der Lawinenforschung, geben Einblick in die organisierte Lawinenrettung und liefern Tipps zum risikobewussten Verhalten im winterlichen Gebirge.
Für einen sicheren Start in den Winter„Ob jemand schon Profi ist oder erst am Reinschnuppern ins Schitourengehen, Freeriden oder Schneeschuhwandern – das Themenangebot des Symposiums ist so breit gefächert, dass für alle etwas dabei ist, um gut informiert in die Wintersaison zu starten“, sagt Lawinenexperte Arno Studeregger von der GeoSphere Austria. „Viele Unfälle der letzten Jahre hätten mit etwas mehr Umsicht vermieden werden können. Unser Ziel ist daher, die Wintersportlerinnen und Wintersportler für die alpinen Gefahren im winterlichen Gebirge zu sensibilisieren und sie im Umgang damit zu schulen.“
Noch Restplätze vorhandenDas 5. internationale Lawinensymposium findet am Samstag, 18. November 2023, statt, von 9:00 bis 17:00 Uhr, im Arbeiterkammersaal in der Strauchergasse 32, 8020 Graz.
Wegen des großen Interesses wird empfohlen, vorab Tickets zu buchen. Infos und Anmeldung ->hier.
Österreichweite Zusammenarbeit mit LawinenwarndienstenDie GeoSphere Austria betreibt im Auftrag der jeweiligen Länder die Lawinenwarndienste für Salzburg, die Steiermark, Niederösterreich und die Niederösterreichischen Landesbahnen (NÖVOG). Mit den anderen Lawinenwarndiensten Österreichs besteht eine enge Zusammenarbeit bezüglich Wetterdaten, Vorhersagen und Warnungen.
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Weitere InformationenAUSTRIAN MULTI-HAZARD IMPACT BASED ADVICE SERVICES
Was ist AMAS? Eine Initiative in einer sich verändernden Welt
Die Austrian Multi-Hazard impact-based Advice Services Initiative organisiert Partnerschaften von Fachexpertinnen und -experten mit dem Ziel, die Verantwortlichen im Katastrophenschutz bestmöglich zu beraten. Dies steht im Einklang mit des United Nations Office for Disasters Risk Reduction (UNDRR, 2017) „Ein Frühwarnsystem für Gefahren, welches vor einer oder mehreren Gefahren warnen kann, erhöht die Effizienz und Konsistenz von Warnungen durch koordinierte und kompatible Mechanismen und Kapazitäten, die mehrere Disziplinen für eine aktualisierte und genaue Gefahrenidentifikation und Überwachung von mehreren Gefahren miteinbeziehen“.
Abbildung 1 – Beispiele von Naturkatastrophen.
Wachsende Herausforderungen durch natürliche und anthropogene Gefahren, eine Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen, gleichzeitige und aufeinanderfolgende Ereignisse und eine erhöhte Anfälligkeit führen immer öfter zu negativen Auswirkungen auf das menschliche Leben und die Infrastruktur. Der Klimawandel trägt dazu verschärfend bei. AMAS strebt die Zusammenarbeit und die Homogenisierung der verfügbaren Expertendienste an, um die Fragen "wo, wann, was und wie schlimm" zu beantworten. Wie die Kommunikation erfolgt orientiert sich maßgeblich an den Bedürfnissen des Endnutzers., wobei das Ergebnis der ExpertInnen-Einschätzung stets eine harmonisierte Aussage aller involvierten Fachbereiche ist, von dem alle Partner in der Partnerhaft gleichermaßen profitieren.
Abbildung 2 - GeoSphere Austria Experten bei der Beurteilung einer ernsten Situation in Salzburg.
Wie entsteht eine AMAS-Partnerschaft?
AMAS baut auf die vielerorts bereits vorhandenen Strukturen in der Kommunikation zwischen dem Katastrophenschutz und den Fachdiensten auf und integriert sie schrittweise in die neue Partnerschaft ohne dabei gut etablierte Aktivitäten und Abläufe vollständig zu ändern. Jede Region und jedes Land haben einige vorherrschende Gefahren und Kombinationen von Gefahren, die eine Bedrohung für seine Bevölkerung und Infrastruktur darstellen. Regionen können regelmäßig von kritischen Wetter- und wetterbedingten Situationen wie Lawinen, Überschwemmungen und Erdrutschen und deren Kombination betroffen sein, was deren Auswirkungen noch verschlimmert. Darüber hinaus können, wenn auch weniger häufig, auch Ereignisse wie Erdbeben, natürliche und technologische Umwelteinflüsse zu erheblichen Auswirkungen führen, so dass umfassende, maßgeschneiderte Bereitschaftskonzepte erforderlich sind. AMAS bringt die relevanten Hauptakteure zusammen, um operationelle Partnerschaften zu schaffen und die Verfahren zu optimieren. So werden harmonisierte und umsetzbare Informationen für die regionalen und nationalen Katastrophenschutzbehörden bereitgestellt.
Zu diesem Zweck verfolgt AMAS einen Co-Design- und Co-Creation-Ansatz mit den Endnutzern und den operationellen Partnern: In einer zeitlich begrenzten Pilotphase wird die Partnerschaft zusammengeführt und lernt, gemeinsam mögliche Schadenssituationen zu erkennen und gemeinschaftlich zu bewerten. Die Kalibrierung des Services an den Bedürfnissen der Katastrophenschutzbehörde ist in dieser Phase besonders wichtig, um mit einem robusten System schließlich in den operationellen Betrieb übergehen zu können.
Land Salzburg ist gerüstet
AMAS läuft in Salzburg seit Ende 2022 in einer Pilotphase, im Oktober 2023 wurde in den operationellen Betrieb gewechselt. Eine Partnerschaft bestehend aus der Landes-Hydrologie, -Geologie, -Wasserbau, -Immissionsschutz, der Landesforstdirektion so wie der Wildbach- und Lawinenverbauung berät den Endnutzer, den Landes-Katastrophenschutz. Koordiniert wird der Betrieb von der GeoSphere Austria, die ihrerseits Expertise in den Bereichen Wetter, Lawinen und Erdbeben einbringt. So stellt AMAS kontinuierlich Fachwissen für fundierte und zeitnahe Entscheidungen zur Verfügung.
Abbildung 4 - Einige der Mitglieder des AMAS Salzburg Teams.
© Land Salzburg/M. Hutter
AMAS expandiert in weitere Bundesländer Österreichs und wird bald Piloten in weiteren Regionen, wie der Steiermark, einsetzen. Aufgrund der Flexibilität und Übertragbarkeit kann jede der Dienstleistungen auf die spezifischen Bedürfnisse im jeweiligen Bundesland zugeschnitten werden, ohne dass das Gesamtkonzept geändert werden muss Ein koordinierter Ausbau erleichtert die Konsistenz über die Regionen hinweg unter Wahrung der jeweiligen Anforderungen und ermöglicht den Einsatz auf nationaler Ebene. Egal auf welcher Ebene, das Ziel bleibt: Die bestmögliche Aufbereitung der für den Katastrophenschutz relevanten „Multi-Gefahren-Einschätzung“.
Die Projektkoordinatorin (Delia Arnold – delia.arnold-arias@zamg.ac.at) und das gesamte AMAS-Team freuen sich darauf, in den kommenden Monaten weiter an der Verbesserung des Situationsbewusstseins zu arbeiten, d. h. Überraschungen so weit wie möglich zu vermeiden" und im Falle des Eintretens eines Ereignisses zu reagieren.