Der Start zum Österreichischen Weitwanderweg 10 liegt etwas abseits in Oberösterreich, im obersten Mühlviertel, in Aigen-Schlägl. Aigen und Schlägl waren jeweils eigene Gemeinden, ehe aufgrund einer Volksabstimmung mit 1. Mai 2015 eine Fusionierung zu einer Gemeinde erfolgte.
Zum Auftakt des 10ers auf den Bärenstein
Meine Anreise zum Ausgangspunkt erfolgt mit Handicap. Die Mühlkreisbahn ab Bahnhof Linz Urfahr fährt nicht. Schienenersatzverkehr muss her. Mit dem Bus klappt es aber auch recht gut.
Nach einer kleinen kulinarischen Stärkung wird's ernst: die ersten Schritte auf dem Rupertiweg führen aus der Ortschaft hinaus, Richtung Grenze zu Tschechien, in den österreichischen Böhmerwald. Bald geht's leicht bergan. Infotafeln zu Landschaft und Gestein, Kneippkur und Wanderwegen stehen am Wegesrand. Schön aufbereitet ist die Landschaft für uns Wanderinnen und Wanderer. Ich denke mir, "geologisch wird wohl nicht viel Unterschied zum Waldviertel sein. Die Steine sehen sehr nach Granit aus" (Geologe müßte man halt sein).
Auf einer Infotafel lese ich: Wollsackverwitterung. Wollsäcke (gerundete, kissenartige Blöcke) sind das Ergebnis chemischer Verwitterung unter heissfeuchten, also tropischen, Klimaverhältnissen (bei uns vor ca. 1,5 Mio. Jahren). Sehr interessant, finde ich gut, dass solche Infos uns Wanderern angeboten werden. Klimawandel fällt mir ein. Vielleicht wird's ja "bald" wieder TROPISCH bei uns?
Ruhig hält das Panyhaus am Parkplatz unterhalb des Bärensteins die Stellung. Von hier sind es noch ca. 30 Minuten auf den Gipfel der knapp über 1.000 m hohen Mühlviertler Erhebung. Oben angekommen erwarten uns einige Bänke, der Platz auf dem Gipfel ist beschränkt. Der Ansturm ist aber ohnehin nicht so groß. Nur ein paar Wander*innen sind bei mäßig schönem Wetter unterwegs. Vom Gipfel hat man einen schönen Ausblick zum Böhmerwald nach Tschechien, Böhmen, über die aufgestaute Moldau.
Bei sehr gutem Aussichtswetter soll man nach Auskunft eines Aigeners sogar die Gipfel der Alpen, genauer gesagt der Ostalpen, im Süden zu sehen bekommen. Im Osten ist wohl das Kreuz auf dem Gipfel des Nebelsteins zu sehen. Das Wandern erhält einen zusätzlichen Reiz, wenn man auf Aussichtspunkten Gipfel und Gegenden erkennt, die man bereits "bewandert" hat. Der Nebelstein im Waldviertel ist Ausgangs- und Schnittpunkt einiger Wanderwege, Weitwanderwege und europäischer Fernwanderwege. Zweimal war ich bereits auf dieser Anhöhe im Zuge meiner Wanderungen auf österreichischen Weitwanderwegen.
Vom Bärenstein-Gipfel abwärts variiere ich ein wenig die Route durch den Wald. Gemütlich heute. Auf dem Ausfallsweg marschiere ich wieder ein in Aigen-Schlägl. Die Auftaktetappe des WWW10, Rupertiweg, ist geschafft. Schön war's! Vom Ortszentrum sind es ein paar Schritte zum Bahnhof.
Österreichischer Weitwanderweg 10, WWW10, 1. Etappe, Schlägl - Bärenstein - Schlägl. Angaben tlw. lt. Wanderführer OEAV, Sektion Weitwanderer | |
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Strecke: | Schlägl - Aigen im Mühlkreis - Panyhaus - Bärenstein - Aigen im Mühlkreis - Schlägl |
Weglänge: | ca. 14 km |
Gehzeit: | ca. 3,5 Std. |
Einteilung: | Leichte Tour |
Bezirk: | Bezirk Rohrbach |
Bundesland: | Oberösterreich |
Karten für die Region Mühlviertel
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Mobilität und öffentlicher Verkehr mit Zug und Bus
Eisenbahn: Hauptbahnhof Linz, Bahnhof Linz Urfahr, Bahnhof Aigen-Schlägl. Öffentliche Busse ab den Bahnhöfen. Es fährt auch ein Bus vom HBF Linz (Busterminal) nach Schlägl und Aigen im Mühlkreis. Scotty Routenplaner
Das Foto unten zeigt einen Blick vom Bärenstein Richtung Tschechien, Böhmerwald, Moldau Stausee.